Forschung

Bewegungsqualität und Musizierpraxis. Zum Verhältnis von Feldenkrais-Methode und musikalischer Improvisation.


Im Anschluss an das Projekt Bewußtheit in der Improvisation entwickelten sich das Thema und die Forschungsfrage für ein Dissertationsvorhaben. Umsetzung von 2010-2016 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.


Abstrakt der Dissertation: Abstrakt (deutsch/englisch, pdf)



Präsentationen des Projektes:

2012

2014

  • „Improvisation erforschen – improvisierend forschen“ Konferenz im Exploratorium Berlin.
  • „Crosscultural Improvisation III“ Festival and conference of the „International society for improvised music“ in der New school in New York.
  • „New directions cello festival“ am Ithaca college in Ithaca (New York)

2015

  • „Re(storing) performance: The feldenkrais method and creative practice“ an der Bath Spa University in Bath (Großbritannien).
  • ISIM Festival and conference ausgerichtet von der „International society for improvised music“ in Château-d’Oex (Schweiz)
  • „What's In A Name?“ ausgerichtet von „TransDisciplinary Improvisation Network (TIN)“ an der Middlesex University (London).

2016

  • „Making the impossible possible: The Feldenkrais Method in Music, Dance, Movement, and Creative Practice“ an der West university in London.

2019




Einen Einblick in die künstlerischen Seiten des Projektes finden sie in der Dokumentation des qualitativen Labors unter http://forschung.corinna-eikmeier.de




Eine Zusammenfassung des Projektes ist 2016 erschienen:
  • Improvisieren mit einem improvisierenden Körper. In Reinhard Gagel / Matthias Schwabe / (Hg./eds.)
    Improvisation erforschen – improvisierend forschen / Researching Improvisation – Researching by Improvisation
    Beiträge zur Exploration musikalischer Improvisation / Essays About the Exploration of Musical Improvisation. Bielefeld: Transkript
Die Dissertation ist im Dezember 2016 im Musikautorenverlag erschienen:
  • Bewegungsqualität und Musizierpraxis.
    Zum Verhältnis von Feldenkrais-Methode und musikalischer Improvisation. (= Musikpädagogische Impulse, hrsg. von Ulrich Mazurowicz, Band 12)
    Corinna Eikmeier

    399 Seiten, Erscheinungsjahr: 2016
    ISBN: 978-3-929379-43-3

    Inhalt: Schon seit längerer Zeit finden sich im Angebot von Musikhochschulen Kurse in verschiedenen Formen von Körperarbeit, die zum Ziel haben, die Be-wegungsqualität beim Musizieren natürlicher und effizienter werden zu lassen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Musikergesundheit in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt ist. Dabei bleibt offen, welches Musi-zieren denn überhaupt gemeint ist. Und so stellt Corinna Eikmeier zu Recht fest, dass der Blick auf die Zusammenhänge von Bewegungsqualität und Musizier-praxis immer auch von der Frage gelenkt sein muss, ob eher interpretierende bzw. reproduzierende Weisen gemeint sind oder solche aus den Bereichen freie Improvisation, Volksmusik oder Jazz. Denn es ist nicht nur die Erfahrung der Autorin, dass habituierte Verhaltensweisen – etwa beim Spiel von Werken und in der Bewältigung von schwierigen Passagen – außerordentlich resistent sein können gegenüber neuen Bewegungserfahrungen, wie sie durch Übungen in Feldenkrais- oder Alexandertechnik intendiert werden.

    In ihrer Dissertation, die von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit Auszeichnung (entspricht „summa cum laude“ in Deutschland) angenommen wurde, geht Corinna Eikmeier der Frage nach, warum sich die Bewegungsqualität beim Improvisieren von der beim Interpretieren auskompo-nierter Musik unterscheidet und wie die Eigenheiten der improvisatorischen Handlungsweise und die Bewegungsqualität aufeinander einwirken. Im ersten großen Hauptkapitel wird die improvisatorische Handlungs-weise in einem Modell als „Autopoeisis in der Gegenwart“ definiert. Reaktions-formen, musikimanente Gesetzmäßigkeiten, Kommunikationsformen in der Im-provisation, die Wahrnehmung und die mentalen Vorgänge des Improvisators werden beleuchtet. Sie sind durch die Handlung in der Gegenwart miteinander verbunden.

    Im zweiten Hauptkapitel wird die Feldenkrais-Methode als ein Weg des somatischen Lernens mit der improvisatorischen Handlungsweise verglichen. Durch diese Analogie werden der Feldenkrais-Methode Ziele und Aspekte ent-lockt, die große Ähnlichkeit mit dem Improvisieren aufweisen. Improvisieren wird quasi mit geübt. Außerdem wird in diesem Kapitel eine Definition für im-provisatorische Bewegungsqualität aufgestellt, mit der dann im dritten Haupt-kapitel die eigentliche Forschungsfrage weiter bearbeitet werden kann. Im dritten Hauptkapitel beschreibt die Autorin 16 Versuchsanweisungen, mit denen sie in qualitativen Experimenten in vier imaginären Laborräumen zu den Themen Muskelspannung, dynamisches und stabiles Gleichgewicht, Impul-se und Atmung gearbeitet hat. Die Erkenntnisse aus 49 Experimenten, sowie die eigenen Erlebnisse der Autorin mit diesem Forschungsabendteuer mögen den Leser anregen sich selber for-schend auf Entdeckungsreise mit Improvisation und Bewegungsqualität zu be-geben.

    Trotz ihres wissenschaftlichen Charakters wendet sich die Arbeit auf-grund der unmittelbaren Plausibilität der Darstellung und etlicher direkt um-setzbarer Übungen an Instrumentallehrer und ausführende Musiker ganz un-terschiedlicher Couleur, auch an solche, die sich bislang nicht mit der Feldenk-rais-Methode befasst haben.